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In August 2011 the puzzle of my randomising symptoms finally got a name: chronic persistant lyme and neuroborreliosis. I created this blog to find and provide sharing. I guess you must be lymean to understand. ******************************** Im August 2011 bekamen all die diversen Symptome, Schmerzen, Probleme und Problemchen einen gemeinsamen Titel: chronische persistierende Lyme Neuroborreliose. Ich habe diesen Blog eröffnet, um Erfahrungen teilen zu können. Borreliose macht einsam, vielleicht muss man Borreliose haben, um das zu verstehen.

Tuesday, September 24, 2013

Zwei Versuche, das Leben zu spüren

Ich habe mich hinausgewagt,
ermutigt durch meinen Mann,
der wohl am allermeisten zu spüren bekommt,
wenn es mir nicht gut geht - und das ist meist so.
"Tu es" sagte er mir immer wieder.

Der erste Herausforderung war die Teilnahme
an einem Hula-Workshop, den meine Freundin hielt.
Es war im August, die heißesten Tage überhaupt
und ich hätte mich keinen Zentimeter bewegt,
hätte ich nicht zuvor die Anmeldung abgeschickt.

Ich wollte mal sehen, wie viel ich machen kann,
wo meine Grenzen sind.
So kam es, dass ich alle drei Tänze einstudierte
(sie wären auch einzeln buchbar gewesen)
und nur am Ende der jeweils 4 Stunden 
etwas früher aufhörte.
Ich verspürte... Glücksgefühle. 
Früher so häufig, sind sie jetzt selten geworden.

Nach dieser Woche war ich auf einen "Absturz" gefasst.
Aber - ich war zwar erschöpft, dennoch ausgeglichen.
Es war wie ein Ausflug nach draußen, oben - 
dorthin wo das Leben fließt und pulsiert,
wo die Sonne scheint und Fröhlichkeit regiert.
Ich weiß das zu schätzen, ich weiß aber auch, 
dass ich das nur ab und zu mal machen kann.
Trotzdem: Danke, liebes Leben!

Die zweite Herausforderung: Agility-Kurs
Mein Hund könnte mehr Herausforderung vertragen,
als nur mit mir im Wald spazieren zu gehen
und danach auf dem Sofa rumzulungern.

Also: Hundeschule! Agility für Anfänger!
Der erste Anlauf war schwierig. 
Die Anfänger waren keine Anfänger (außer uns)
und das Tempo machte mir Probleme.
Meine Finger konnten die Leckerlis 
nicht schnell genug parat halten,
mein Hund rannte derweilen wie besessen 
über die Wiese (endlich leinenlos!)
und der Trainer bellte mich an "Fang den Hund ein!" 
(Sorry, natürlich bellte er nicht, war wohl eine Verwechslung).

Nach zwei Stunden war der Hund 
sechsmal durch die Röhre gekrochen
und zwölfmal neben den Hürden vorbei und weg. 
Dazu benötigte er 10 Minuten, 
die restlichen Minuten zwischen den Aktionen
saß ich auf einer Holzbank am Wiesenrand
und mit jedem Mal wurde das Aufspringen und Losrennen
ein größeres und schmerzhafteres Problem.

Ich war die nächsten Tage so fertig, 
dass ich den Kurs absagte. 
Über die Wiese laufen, 
Leckerlis aus der Tasche zaubern, 
die Arme richtungsweisend in Position bringen, 
den Hund locken und loben, bücken, den Kerl einfangen.... 
und das noch unter Zeitdruck - das war zu viel.
Es war einfach Stress - und der tut mir nicht gut.

Dieses Eingeständnis: 
ich kann das nicht (mehr), das ist mir zu viel... 
das war wohl das Schmerzlichste daran.

Jetzt bin ich in einem Agility-Kurs für Senioren und Behinderte. 
Wir gehen gemütlich! mit den Hunden an alles heran. 
Wenn es klappt, fein. Wenn nicht, auch gut. 
Hauptsache wir fühlen uns wohl, Hunde wie Menschen.

Fazit: Ausprobieren, Grenzen prüfen, finden und respektieren.

Tuesday, July 16, 2013

Rückblick: ein Auf und Ab und Hin und Her

 
Wenn ich das alles, von dem ich gedacht habe,
ich würde es aufschreiben, auch wirklich aufgeschrieben hätte,
könnte ich jetzt ein dickes Buch aufschlagen.
Aber die Gedanken verflüchtigen sich,
versinken im geistigen Niemandsland,
das sich in meinem Gehirn stetig ausbreitet.

Nun,die Essenz des vergangenen Jahres ist schnell erzählt.
Es hat sich Vieles und doch nichts Wesentliches geändert.

Mein Umfeld ist günstiger geworden,
kein Arbeitsstress, beschaulich ohne Terminkalender,
mit Hund und langen Spaziergängen,
Haus und Garten und absolute Ruhe,
wenn ich es brauche.

Andererseits, heute - ein Jahr danach -
könnte ich gar nicht mehr die Arbeit leisten,
die ich damals gerade noch bewältigt hatte.
Wenn auch mit Erschöpfungszuständen.
Rückblickend erkenne ich,
wie sehr mich der Stress belastet hat
und wie sehr mein Körper und Geist darauf reagiert haben.

Wobei Stress subjektiv ist,
und meine Stressakzeptanz hat sich der Null genähert.
Das habe ich auch von anderen Borrelianern gehört.
Dürfte wohl ein Leitsymptom sein,
ist aber sehr schwer der Umwelt klar zu machen.
Ich fühle mich selbst so oft nur faul und unwillig.
Sieht ja total danach aus.
Manchmal denke ich mir 
"Stell dich nicht so an, so schlimm ist es nicht." 
Die Wahrheit jedoch ist, es IST so schlimm.
Es gibt keinen inneren Schweinehund,
den es zu überwinden gilt.
Es gibt nur einen erschöpften Körper,
der keine Reserven für irgendwelchen Stress hat,
besonders, wenn dieser Stress nicht notwendig ist.
Somit ist Stressvermeidung 
eins der wichtigsten Hilfsmittel geworden.
No stress - less pain.